Nach dem relativ schlechten Abschneiden bei der internationalen Vergleichsstudie TIMSS hat die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) den Modellversuch "Steigerung der Effizienz des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts" eingerichtet, für den sich innerhalb der Laufzeit (1998-2003) das Kürzel "SINUS" eingebürgert hat. Hessen hat sich mit je einem so genannten Schulset Mathematik bzw. Naturwissenschaften beteiligt. Die hessischen Modellversuche wurden unter dem Titel "Gute Unterrichtspraxis Mathematik" bzw. "Gute Unterrichtspraxis Naturwissenschaften" inhaltlich von Fachdidaktikern der Universität Kassel (W.Blum, bzw. L. Stäudel) geleitet, die beteiligten Schulen kamen aus Nordhessen. In der Anlage des Modellversuchs waren bereits Transferprojekte im Anschluss angedacht, die eine zunehmend größere Zahl von Schulen erreichen.

Qualitätsinitiative Sinus des HeLP (1.8.2001 - 31.7.2005)

Ein erstes Transferprojekt wurde in Hessen bereits vor Ende der Laufzeit des Modellversuchs mit der Qualitätsinitiative SINUS gestartet. Es war ein Angebot an Fachgruppen, deren Arbeit durch Fortbildungsimpulse anzuregen und mit Fortbildungs- und Beratungsangeboten über einen begrenzten Zeitraum (6-10 Monate) zu begleiten. Die inhaltlichen Anregungen kamen aus den Modellversuchen ebenso wie aus der eigenen Praxis der Mitarbeiter, der gemeinsamen Arbeit in der Qualitätsinitiative und der der Kooperationspartner. Das Fortbildungsvorhaben wurde vom HeLP in Kooperation mit den hessischen Modellversuchen SINUS, dem Zentrum für Mathematik e. V. und Fachdidaktiken hessischer Hochschulen seit 2001 betrieben. Insgesamt haben 348 Fachkollegien Mathematik bzw. Naturwissenschaften die Maßnahme abgeschlossen." Annerose Neeb-Fleckner koordinierte die Arbeit landesweit.

Konzeptelemente der Qualitätsinitiative SINUS wurden von einigen Bundesländern für den BLK-Modellversuch SINUS-Transfer übernommen.

Die Broschüre "Qualitätsinitiative SINUS - Leistungen ermitteln, bewerten, rückmelden" stelle der Programmträger IPN bundesweit allen Schulen des BLK-Modellversuch SINUS-Transfer zur Verfügung.

Mit diesem Modellversuch beteiligte sich Hessen am ersten Durchgang des bundesweiten Transferprogramms und erhöhte die Zahl der teilnehmenden Schulen um mehr als das Vierfache. Nun konnten die Erfahrungen des vorausgegangenen Modellversuchs wie auch die der Qualitätsinitiative SINUS genutzt werden. Dies wurde dadurch unterstützt, dass Mitarbeiter/-innen aus dem Modellversuch wie der Qualitätsinitiative die Koordination der neuen Schulsets übernommen haben. Die schon in der Qualitätsinitiative wesentlich zusammenarbeitenden Kooperationspartner aus den Universitäten Kassel und Darmstadt sowie dem Zentrum für Mathematik e. V. unterstützten die Arbeit in SINUS-Transfer aktiv. Schulen, die bereits die Unterstützung der Qualitätsinitiative in Anspruch genommen haben, konnten diese Arbeit fortsetzen, indem sie sich als Setschule an SINUS-Transfer beteiligten. Für Setschulen in SINUS-Transfer, die bisher noch nicht an der Qualitätsinitiative beteiligt waren, konnte der Einstieg in SINUS-Transfer mit einer Unterstützungsmaßnahme der Qualitätsinitiative beginnen.

Von Februar 2004 bis Juli 2005 nahmen 51 hessische Schulen in sechs Schulsets an SINUS-Transfer, "1. Welle" teil.